Die gut erhaltene Burg Hartenstein oberhalb des nördlichen Pegnitztals gelegen, bietet einen herrlichen Rundumblick über die fränkische Juralandschaft. Hartenstein ist eine Ortschaft in Mittelfranken im Landkreis Nürnberger Land in der Nähe von Velden.
Auf einer Höhe von über 600 Metern befindet sich die Burganlage von Hartenstein, die dem Besucher eine schöne Aussicht bietet. Die noch vorhandenen Gebäudeteile der Burg Hartenstein können besichtigt werden. Auf der Burganlage gibt es für die Besucher eine Dauerausstellung über das Rittertum in Franken.
Außerdem ist ein nettes Restaurant mit guter Küche und einem Biergarten vorhanden. Vom Biergarten aus hat man einen schönen Ausblick.
Wer die Burg mit dem Auto anfährt (A9 Ausfahrt Hormersdorf), findet vor der Anlage Parkplätze. Mit der Bahn erfolgt die Anreise über die Orte Rupprechtstegen oder Velden. Von der Ortschaft Velden aus führt ein Wanderweg zur Burg Hartenstein hinauf.
Geschichte der Burg Hartenstein
Die Burg Hartenstein wurde vermutlich um 1250 von den Reichsministerialen von Neidstein errichtet. Erstmals erwähnt wird sie 1268 in einer Stiftungsurkunde des Ruprecht von Hartenstein-Neidstein. Nach dem Aussterben des Geschlechts um 1323 fiel die Burg an die Schenken von Reicheneck, die hier 1325 vergeblich von der Reichsstadt Nürnberg belagert wurde. 1329 wurde sie den Pfalzgrafen bei Rhein überlassen. Daraufhin war Hartenstein Sitz eines pfälzischen, später böhmischen Pflegeamtes.
1503 wurde die Burg an Ludwig von Eyb verkauft. Dieser bedeutende Hartensteiner Burgherr war oberster Feldhauptmann des Kurfürsten in der Oberen Pfalz und nebenbei auch Schriftsteller. Er verfasste um 1507 sein Buch „Geschichten und Taten des Wiwolt von Schaumberg“, eine wichtige Quelle zur Geschichte des deutschen Rittertums. Nach dem Tod des Hofmeisters Ludwig von Eyb ging die Burg im Jahre 1521 an den gleichnamigen Sohn über. Dieser verkaufte die Burg bereits 1530 wieder an die Pfalz zurück. Die schwierige Finanzlage des Pfalzgrafen Friedrich II führte dazu, dass man die Burg 1541 an den Nürnberger Bergbauunternehmer Hans Buchner verpfändete.
Nach dessen Tod gaben dessen Erben das Pfand an die Kurpfalz zurück. Im Jahr 1551 richtet man wieder ein pfälzisches Pflegeamt ein, das 1620 vom bayerischen Herzog annektiert wurde. Für die seit dem 30-jährigen Krieg auf der Burg untergebrachte bayerische Garnison wurde das heutige Ausstellungsgebäude, einst Lagerhaus, 1674/75 zur Kaserne umgebaut. Im spanischen Erbfolgekrieg wurd die Feste 1703 unter dramatischen Umständen von den kaiserlichen Truppen eingenommen. Die Türme und Basteien wurden gesprengt. Dabei erlitten auch die Wohn- und Amtsgebäude Schäden, die nur zum Teil beseitigt wurden. Bis etwa 1808 wurden die Gebäude der unteren und oberen Burg weitgehend abgebrochen.
Erhalten blieb lediglich die so genannte Kaserne, die an den letzten Pfleger Johann Michael Fischer verkauft wurde. Nach dessen Konkurs 1818 erfolgte die Zwangsversteigerung und bald darauf die Einrichtung von Arme-Leute-Quartieren. Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb der Diplomat Dr. Hans Anna Haunhorst die Burganlage. Seine Nachfahren haben sie 2003 an die Gemeinde Hartenstein verkauft, in dessen Besitz sie heute noch ist.
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Die Burg Hartenstein heute
2004 wurde von der Gemeinde Hartenstein die „Burg Hartenstein AG“ gegründet, die die noch vorhandenen Burggebäude erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Für die kulturellen Ereignisse ist der „Verein Freundeskreis Burg Hartenstein e.V.“ 2005 gegründet worden. Mittlerweile befindet sich in der Burganlage seit 2009 die Dauerausstellung „Hauen, Stechen und Hofieren“ zum Rittertum in Franken.
Außerdem wurde das Burgrestaurant mit Rittersaal und einem schön angelegten Biergarten eröffnet, das dem Wanderer bzw. Besucher für eine gemütliche Pause auf der Burg Hartenstein zur Verfügung steht.
Restaurant Touché Burg Hartenstein
Die Gemeinde führt auf der Burg standesamtliche Trauungen durch.
Weitere Infos zur Burg Hartenstein
Adresse:
Burg Hartenstein
Burg 1
91235 Hartenstein
Auf folgender Website erhalten Sie Infos zur Burg Hartenstein (z.B. Anfahrt, Öffnungszeiten Museum):
Gemeinde Hartenstein/Hartensteiner Kommunal GmbH
Unser Dank geht an Herrn Giersch vom Freundeskreis Burg Hartenstein e.V. der uns die historischen Infos zur Verfügung gestellt hat.
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