Mehr als überrascht waren wir als wir nach unserer Bahn Anreise über Genua am Abend in Camogli ankamen. Es begrüßten uns nicht nur perfektes mediterranes Klima, sondern auch malerische bunte Häuserfassaden mit offenen Blick aufs Meer. Nachdem wir nach längerer Suche doch noch eine Unterkunft für die Nacht gefunden hatten, schlenderten wir am Abend noch durch das bildhübsche Städtchen. Für den morgigen Tag hatten wir eine ca. fünfstündige Wandertour über die Halbinsel zur Klosterabtei San Fruttuoso nach Portofino geplant.
Nach einem mehr als enttäuschenden Frühstück – wer rechnet schon mit eingeschweißten Gebäck, wenn es so talentierte italienische Bäcker vor Ort gibt – starteten wir unsere Tour. Der Einstieg in die Wandertour ist relativ einfach am südlichen Ortsende von Camogli zu finden. Man läuft am großen Parkplatz entlang leicht bergauf bis man die Beschilderung nach S. Rocco findet.
Entlang einiger Landhäuser geht es nun über viele Steintreppen stets bergauf. Der geplante Badeaufenthalt bei unserem nächsten Etappenziel San Fruttuoso beflügelte uns beim schweißtreibenden Aufstieg. Nach knapp einer Stunde erreichten wir das kleine Dorf San Rocco. Ist man dann erstmal oben, hat man einen wunderbaren Blick über den Golfo Paradiso.
Ab San Rocco geht es mit einigem Auf und Ab hoch über den Meer entlang. Nach dem Umrunden der Bucht Calla dell Oro erreichen wir schließlich den Höhenkamm. Ab jetzt geht es stetig bergab durch Buschwald bis wir wir die Klosterabtei San Fruttuoso erreichen. Ein herrliches Panorama (Anzeige*)!
Auch wenn das Kloster nur via Boot und zu Fuß erreichbar ist, so sollten Sie keine Klostereinsamkeit erwarten. Selbst in der Nebensaison kann der schöne Kies Strand sehr überfüllt sein. Wir hatten Glück und mussten die idyllische Atmosphäre vor Klostermauern nur mit wenigen Badegästen teilen.
Falls jemand die Tour abkürzen möchte, so kann man nach Portofino auch mit dem Boot weiterfahren. Nach einem erfrischenden Bad in der Bucht und einem typisch italienischen Espresso (Anzeige*) in der Strandbar schnallten wir den Rucksack wieder auf. Den Einstieg in die Tour Richtung Portofino finden Sie unmittelbar am linken Ende des Strandes. Nun geht es steil bergauf durch schattigen Wald. Der gut markierte Wanderweg führt jetzt mit prächtigen Fernblicken entlang der Küste.
Kurz vor dem Abstieg nach Portofino begeistert uns der Blick auf den Golfo Tigullio in Richtung S. Margherita. Ziemlich erschöpft erreichen wir nach dem Abstieg den noblen Fischerort der Reichen und Schönen – Portofino.
Die hübschen Häuser und die Hafenpiazza errinnerten mich mehr an eine Filmkulisse als an ein authentisches italienisches Fischerdorf. Schnell wurde uns klar, dass durchgeschwitzte Rucksacktouristen hier eher eine Minderheit darstellen. Bemerkenswert fand ich, dass Portofino mit seinen kaum mehr als 400 Einwohnern, trotz des unübersehbaren Andrangs des Geldadels sein ursprüngliches Aussehen bewahrt hat.
Nach einer kleinen Erfrischung – einem leckeren italienischen Crodino (Anzeige*) – verließen wir Portofino mit der Fähre in Richtung Santa Margherita Ligure. Während der Überfahrt ziehen die überwältigenden Blicke aufs Hinterland – und natürlich auf die Luxusjachten – unseren Blick in den Bann. Mit dem Zug fahren wir nach einem kurzen Aufenthalt in S. Margherita Ligure zurück zu unserer Unterkunft nach Camogli.
Anregungen und Infos zum Planen unseres Tour-/Reiseverlaufs durch Ligurien haben wir im Reiseführer von Michael Müller (Anzeige*) gefunden.
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